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Risikofaktoren für Nierenkrebs
Rauchen und starkes Übergewicht gelten als Risikofaktoren für Nierenkrebs. In selteneren Fällen spielt eine erbliche Vorbelastung eine Rolle.
Was ist Nierenkrebs

Risikofaktoren für Nierenkrebs

Obwohl Krebserkrankungen jedweder Art in den letzten Jahrzehnten insbesondere in den Industrieländern verstärkt zunehmen, steht die Ursachenerforschung bei den meisten Krebsarten noch immer am Anfang. Auch für die Entstehung von Nierenkrebs gibt es keine eindeutig bestimmbaren Auslöser. Allerdings gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die, vor allem wenn sie in Kombination auftreten, im Verdacht stehen, Nierenkrebs zumindest zu begünstigen.

Ungesunder Lebensstil als Risikofaktor für Nierenkrebs

Laut Leitlinie „Nierenzellkarzinom, Diagnostik, Therapie und Nachsorge“ können bestimmte Verhaltensweisen und Lebensstile das Risiko für Nierenkrebs erhöhen. An erster Stelle der Risikofaktoren für Nierenzellkarzinome steht das Rauchen. Hier spricht die Leitlinie von einem „gesicherten Risikofaktor“ und beruft sich dabei auf bereits durchgeführte Studien. Im Ergebnis haben Raucher und auch Ex-Raucher ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Tumor der Niere zu erkranken: Rauchende Männer erhöhen ihr Nierenkrebsrisiko um etwa 54 Prozent, Frauen um ca. 22 Prozent.

Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Nierenkrebs ist die Ernährung sowie unmittelbar damit zusammenhängendes Übergewicht, insbesondere Adipositas. Auch hier wurden Studien durchgeführt, die im Ergebnis das Risiko für Nierenkrebs am Übergewicht der Probanden gemessen haben. Demnach erhöht sich das Risiko für ein Nierenzellkarzinom pro 5 kg/m² (Wert bezieht sich auf den Body-Mass-Index) Übergewicht bei Frauen um 34 %, bei Männern um 24 %. Grundsätzlich scheint sich eine besonders fettreiche und faserarme Ernährung ein genauso großer Risikofaktor für Nierenkrebs zu sein wie eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse hat möglicherweise eine protektive, also schützende Wirkung. Die Untersuchungen hierzu sind allerdings nicht eindeutig und valide.

Auch erhöhter Blutdruck steht im Verdacht, mit der Entstehung von Nierenkrebs in Verbindung zu stehen. Zumindest weisen die Ergebnisse einiger Studien darauf hin. Weitere Risikofaktoren für ein Nierenkarzinom sind außerdem generell steigendes Lebensalter, erhöhter Alkoholkonsum und Missbrauch von Schmerzmitteln. Auch Patienten mit einer chronisch eingeschränkten Nierenfunktion oder zystischen Erkrankungen der Niere haben unter Umständen ein erhöhtes Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken.

Beruflich bedingte Risikofaktoren

Weil bei bestimmten Berufsgruppen Nierenkrebs erhöht aufgetreten ist, stehen einige Chemikalien und bestimmte berufsbedingte Einflussfaktoren zumindest im Verdacht, das Risiko für ein Nierenkarzinom zu erhöhen. Bis vor ein paar Jahren die Schutzmaßnahmen erhöht worden sind, waren dies zum Beispiel Berufe, bei denen die Mitarbeiter mit Röntgenstrahlung langjährig in Kontakt waren oder auch mit sogenannten halogenierten Kohlenwasserstoffen. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob der Umgang mit Blei, Asbest oder Kadmium das Erkrankungsrisiko für einen Tumor der Niere erhöht.

Vererbung ist ein Risikofaktor für Nierenkrebs

Bei vier Prozent aller Betroffenen von Nierenkrebs konnte eine erbliche Vorbelastung nachgewiesen werden. Bei diesen Patienten fehlen bestimmte Gene, die bei gesunden Menschen den körpereigenen Zellschutz vor Krebs begünstigen. Als solche vererbten Erkrankungen, die als Risikofaktor für ein Nierenkarzinom gelten, sind das von-Hippel-Lindau-Syndrom, das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom, die hereditäre Leiomyomatose sowie das hereditäre papilläre Nierenzellkarzinom (HRPCC) bekannt.

Sabrina Mandel